Gemeinsam für mehr Sauberkeit in Bus, Bahn und Haltestelle
Ein leider verbreitetes Ärgernis in Fahrzeugen und Haltestellen: Unordnung und Müll, störendes und provozierendes Verhalten, alkoholisierte Fahrgäste. Mit einer Informationskampagne greift der GVB dieses Problem nun auf: Doch allein lösen kann er es nicht.
Allein 325.000 Euro jährlich kostet den GVB die Reinigung von Fahrzeugen und Anlagen; weitere 60.000 Euro an Haushaltsmitteln investiert die Stadt Gera in die Leerung von Papierkörben an den Haltestellen. Hinzu kommen Entsorgungskosten für den anfallenden Müll und weitere Kosten für die Beseitigung von Vandalismusschäden wie Graffiti oder Kratzspuren auf Scheiben, Automaten oder Anzeigetafeln: Geld, das über den Fahrscheinverkauf erst einmal erwirtschaftet werden muss.
Grundsätzlich muss Abfall aus den Fahrzeugen mitgenommen und an den Haltestellen in den dortigen Papierkörben entsorgt werden. Diese sind an jeder Haltestelle in ausreichender Zahl vorhanden und werden regelmäßig geleert. Sich selbst daran zu halten und auch andere darauf hinzuweisen, sei ein wichtiger Beitrag, den die Fahrgäste leisten könnten. Auch das Fahrpersonal und in den Abendstunden der durch den GVB beauftragte Sicherheitsdienst achten verstärkt darauf, dass weder Müll herumgeworfen, noch randaliert wird.
Reaktion auf Kundenbefragungen
Nach Hinweisen seiner Fahrgäste wird der GVB in dieser Angelegenheit aktiv. In Kundenbefragungen hatten sie dem GVB in den Bereichen Angebot, Tarif und Takt durchweg sehr gute Noten gegeben. Doch schnitt das Unternehmen im Bereich Sauberkeit von Fahrzeugen und Anlagen nur durchschnittlich ab. So schätzen bei einer Befragung in der wichtigen Kundengruppe der Senioren 19% die Sauberkeit in den Fahrzeugen und 66% die Sauberkeit in den Haltestellen als verbesserungswürdig ein, 9% beurteilten diese sogar als schlecht. Eine Befragung unter Kunden verschiedener Altersgruppen kam zu ähnlichen Ergebnissen: Zur Sauberkeit der Fahrzeuge urteilten 60% mit der Schulnote 2, 20% mit der Schulnote 3 und 4% mit der Schulnote 4. Zur Sauberkeit der Haltestellen gaben ein Drittel der Befragten dem GVB die Schulnote 2, 40% die Schulnote 3, 9% die Schulnote 4 und 10% sogar die Schulnote 5.
"Essverbot" für GVB keine Alternative
Doch während andere Verkehrsunternehmen z.B. das Essen und Trinken in den Fahrzeugen komplett verbieten, um das Müllproblem in den Griff zu kriegen, möchte der GVB diesen Schritt umgehen. „Es geht uns ja nicht darum, alle jene aus den Bahnen zu vertreiben, die bei sommerlicher Hitze eine Flasche Wasser trinken oder auf dem Weg zur Arbeit noch schnell frühstücken wollen“, betont GVB-Geschäftsführer Udo Gantzke. „Wir wollen klar sagen, was geht und was nicht: Und hoffen bei der Umsetzung auch auf die Unterstützung unserer Fahrgäste.“
Zahlen und Fakten
- Das Liniennetz umfasst 184 Haltestellen
- 33 Busse und 46 Bahnen sind im Betrieb
- 19,3 Millionen Fahrgäste jährlich nutzen den GVB
- Das sechsköpfige GVB-Reinigungsteam entfernt…
- täglich vier große Kisten Müll aus den Straßenbahnen
- täglich drei große Kisten Müll aus den Bussen
- zusammen sind das mehr als drei Kubikmeter Müll!
- übrigens: in den Ferien halbiert sich diese Zahl
Reinigung der Fahrzeuge
- obliegt dem GVB
- tägliche Innenreinigung aller Fahrzeuge in der Nacht
- mehrmals täglich „Kontrollgänge“ der Fahrer durch die Fahrzeuge an den Wendestellen
- Kosten für den GVB: 200.000 Euro jährlich
Reinigung der Haltestellen
- obliegt dem GVB
- Straßenbahnhaltestellen: 2x wöchentlich
- Bushaltestellen: 1x wöchentlich
- Ausnahmen:
- Zentralhaltestelle Heinrichstraße: täglich
- Haltestelle Hauptbahnhof/Theater: täglich
- Haltestelle Sorge/Markt: Montag bis Freitag
- Aufwand für den GVB: 125.000 Euro jährlich
Papierkorbentleerung an den Haltestellen
- obliegt der Stadt
- 149 Papierkörbe an den Bushaltestellen: Leerung 1 - 2x / Woche
- 150 Papierkörbe an Straßenbahnhaltestellen: Leerung 1 - 2x / Woche
- Ausnahmen:
- Zentralhaltestelle Heinrichstraße: Leerung 3x / Woche
- Umsteigestelle Berufsakademie: Leerung 3x / Woche
- Aufwand für den städtischen Haushalt: 60.000 Euro jährlich