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Bis Mitte des 20. Jahrhunderts

Stetiges Auf und Ab in den Kriegswirren

Erst nach der Jahrhundertwende nehmen die Fahrgastzahlen in den Geraer Straßenbahnen wieder zu, begründet in einem wirtschaftlichen Aufschwung, der darüber hinaus auch zu einem insgesamt höheren Energieverbrauch führt. 1908 ist der Bau eines weiteren Kraftwerkes erforderlich, weswegen die Straßenbahn AG verschiedene Grundstücke in der Neuen Straße erwirbt und dort auch das Straßenbahndepot, Werkstätten, Güterhallen und die Verwaltung konzentriert; bereits 1918 macht sich in der Neuen Straße eine Kraftwerkserweiterung notwendig. 

Bereits 1911 hatte sich die Gesellschaftsstruktur der Geraer Straßenbahn AG geändert: Nach dem Verkauf von Aktienanteilen an die Sächsische Straßenbahn AG Plauen werden die beiden Tochterunternehmungen „Geraer Elektrizitätswerk“ und „Straßenbahn AG“ gegründet. Schon drei Jahre später beendete der Ausbruch des ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) diese kurze Blütezeit wieder: Mit Kriegsbeginn sinken die Fahrgastzahlen rapide, die Generalmobilmachung führt zudem zu einem Personalmangel, der aber durch die Ausbildung von Frauen zu Fahrerinnen und Schaffnerinnen noch abgefedert werden konnte. Erst die ab 1919 einsetzende rapide Geldentwertung bringt den Straßenbahnverkehr in Gera letztlich zum Erliegen: Als 1923 eine Einzelfahrt 12 Milliarden Mark kostete, stellt die Straßenbahn AG den Betrieb ein. Die Inflation begründete aber auch den Fahrscheinvorverkauf: Musste anfangs jeder Passagier den Fahrpreis als Münze in einen beim Fahrer angebrachten Zahlkasten werfen, wurde dies mit der Geldentwertung und dem Druck immer neuer Geldscheine mit astronomischen Summen unmöglich – also wurden erstmals Fahrscheine verkauft, die der Fahrer nur noch entwertete.

Nach dem Ende der Weltwirtschaftskrise kehrte auch der Geraer Nahverkehr in ruhigeres Fahrwasser zurück. Um das weiterhin aus drei Linien bestehende Verkehrsnetz besser zu verknüpfen, entstand 1927 am Roßplatz (heute Platz der Republik) eine zentrale Umsteigestelle mit Schutzinseln für die Reisenden, die 1939 sogar um eine Wartehalle ergänzt wurde. Mit Gründung der „Kraftwerk- und Straßenbahn AG“ war ab 1928 erstmals die Kommune direkt an der Energieversorgung und dem Straßenbahnwesen Geras beteiligt: Die Stadt brachte ihr Elektrizitätswerk in der Schafwiesenstraße in Untermhaus in das neue Unternehmen ein, die Straßenbahn AG ihre Betriebsanlagen. Vereinbart wurde, dass bis 1950 in festgelegten Jahresscheiben immer mehr Aktienanteile an die Stadt verkauft werden sollten, bis diese die Mehrheit oder sogar die Alleineignerschaft an der Gesellschaft erreicht hätte.  

Nach Jahren des Ausbaus und der Erweiterung des Straßenbahnnetzes in Gera, schien Mitte der 1930er Jahre ein Rückzug des schienengebundenen Nahverkehrs einzusetzen: 1935 wurde die erste Geraer Omnibuslinie eröffnet. Sie befuhr die Strecke Hauptbahnhof – Markt – Leumnitz und ersetzte den Straßenbahnabschnitt Hauptbahnhof – Roßplatz; nach Einführung einer zweiten Buslinie zum Krankenhaus fiel auch der Streckenabschnitt Roßplatz – Dahliengarten weg. 

Am 2. November 1939 wurden erstmals in Gera Oberleitungsbusse (O-Busse) eingesetzt. Die mit weitaus mehr Sitzplätzen als herkömmliche Busse ausgestatteten Fahrzeuge bedienten die Linie Platz der SA (vormals Roßplatz, heutiger Platz der Republik) – Johannisplatz – Markt – Reußische Kaserne - Leumnitz. Die elektrisch betriebenen Fahrzeuge hatten auf dieser Strecke mit ihren starken Höhenunterschieden Vorteile im Vergleich zu den "herkömmlichen" Bussen. Dennoch wurde der O-Bus-Betrieb 1977 wieder eingestellt: Neue Fahrzeuge wurden damals kaum noch entwickelt, an Kreuzungen mit Straßenbahnverkehr gab es immer wieder Probleme mit den Fahrleitungen und schließlich war die O-Bussparte im Unternehmen so klein, das eine Aufrechterhaltung der Infrastruktur nicht lohnend erschien.

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