Neustart nach 1990
Modernisierung von Netz und Objekten
Ab 1990 setzte im Geraer Nahverkehr eine umfassende Modernisierung ein. Der VEB (K) Städtischer Nahverkehr Gera wurde im Juli 1990 in den Geraer Verkehrsbetrieb GmbH (GVB) umgewandelt.
Schnell wurde diese Modernisierung im Fuhrpark sichtbar: Nachdem die letzte Lieferung der Tatra-Fahrzeuge KT4D in Gera eintraf, konnten im Oktober 1990 die teilweise noch aus den 1950er Jahren stammenden zweiachsigen Straßenbahnen aus dem Verkehr gezogen werden. Nun bestritt der GVB seine Verkehrsleistung allein mit insgesamt 63 KT4D, die größtenteils zusammen gekuppelt auf der Linie 3 fuhren.
1992 beging der Geraer Verkehrsbetrieb mit einer großen Feier sein 100-jähriges Bestehen.
Im Dezember 1991 brachte der GVB mit dem Kauf des ehemaligen WEMA-Union-Geländes in der Zoitzbergstraße ein Projekt auf den Weg, das bereits seit den 1950er Jahren immer wieder diskutiert und wieder verworfen wurde: Den Bau eines neuen Betriebshofes als gemeinsamen Standort für alle Betriebsteile des GVB. Nach der Grundsteinlegung im April 1995 wurde der neue Betriebshof in der Zoitzbergstraße 3 im Juli 1997 bezogen und 1998 endgültig fertig gestellt.
1996 setzte der GVB mit einer großen Netzreform auf leicht merkbare Taktzeiten und eine einheitliche Hauptverkehrszeit: Künftig fuhren die Bahnen der Linie 3 tagsüber im 5-Minuten-Takt, die innerstädtischen Busse im 10-Minuten-Takt. Dies erleichterte den Fahrgästen das Umsteigen zwischen den Verkehrsmitteln. Um das Bus- und Bahnfahren zusätzlich zu vereinfachen, wurde das Fahrscheinsortiment deutlich ausgedünnt. Die Linie 2, die zu der Zeit zwischen Zwötzen und Tinz verkehrte, wurde verkürzt und pendelte nun zwischen der Wendestelle Zwötzen und Lusan/Brüte.
Mit der Neugestaltung der Geraer Innenstadt und dem Bau des Einkaufszentrums Gera-Arcaden wurde die zentrale Umsteigestelle Heinrichstraße komplett umgestaltet und Ende 1998 übergeben. Busse und Bahnen halten nun am selben Bahnsteig und machen das Umsteigen zum Kinderspiel.
1999 brachte die Stadt Gera den Geraer Verkehrsbetrieb (GVB) in die Stadtwerke Gera AG ein.
1999 begann die Modernisierung der Tatra-Fahrzeuge, sie erhielten neue Fahrgastsitze, neue Türen, Bordsetzumrichter und Choppersteuerung. Einige Fahrzeuge wurden darüber hinaus zu so genannten KTNF8 (Kurzgelenk-Triebwagen Niederflur 8-achsig) umgebaut: Sie sind länger und verfügen im Mittelteil über einen abgesenkten Niederflureinstieg, der Behinderten oder Fahrgästen mit Kinderwagen das Einsteigen erleichtert.
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