Am 1. Mai 2023 wurde das Deutschlandticket zu einem monatlichen Preis von 49 Euro eingeführt. Das deutschlandweit gültige Ticket hat für viele die Nutzung des öffentlichen
Verkehrs nicht nur einfacher, sondern auch preiswerter gemacht. Nach dem coronabedingten Fahrgastrückgang sind daher nicht nur die einstigen Stammkunden wieder in die Busse und
Bahnen zurückgekehrt, sondern auch Gelegenheitsnutzer und Neukunden legten sich das preiswerte Deutschlandticket zu. Auch die GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH (GVB) kann sich über die wachsende Zahl an Abonnenten freuen. Bereits im Juli 2024 erreichte sie einen wichtigen Meilenstein: Erstmals konnte der Verkehrsbetrieb wieder mehr als 12.000 Abonnenten zählen, wovon sich etwa 10.000 Kunden für das Deutschlandticket entschieden hatten. Vor der Einführung des Deutschlandtickets im April 2023 lag die Zahl noch bei 9.000 Abonnenten. So gut wie das Deutschlandticket auch für seine Nutzer ist, bereitet es aber auch vielen Verkehrsunternehmen Probleme. „Aufgrund der deutlich gestiegenen Nachfrage geraten wir bereits heute auf einigen Linien zu bestimmten Zeiten an unsere Kapazitätsgrenzen“, erklärt GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle. „Wir müssten also, wenn die Nachfrage weiterhin so steigt, künftig anstatt Standardbusse mehr Gelenkbusse beschaffen, was wir zum Teil auch schon tun, oder in Bahnen investieren, die mehr Fahrgäste fassen. Dafür fehlt aber das Geld, denn trotz der deutlich gestiegenen Fahrgastzahlen beschert uns das Deutschlandticket keine zusätzlichen Einnahmen“, so Rühle weiter. Ursache hierfür ist, dass das Deutschlandticket preiswerter ist als ein Abo des VMT-Tarifs. Zwar gleichen Bund und Länder die aus der Preisdifferenz entstehenden Verluste aus, aber nur auf Basis der Anzahl der verkauften Tickets in 2019. Für zusätzliche Investitionen fehlt daher das Geld. Ab 1. Januar 2025 wird der Preis für das Deutschlandticket auf 58 Euro monatlich steigen – darauf haben sich die Verkehrsminister aller Bundesländer verständigt. Die moderate Preiserhöhung ist notwendig, damit das Deutschlandticket auch im kommenden Jahr finanziert werden kann.
Derzeit wird bei der GVB ein eigenes eTicket-System eingeführt. Für November kündigt die GVB ihren Abonnenten an, alle im Umlauf befindlichen Abo-Karten gegen elektronische Fahrkarten auszutauschen. Dafür werden sie persönlich angeschrieben und erhalten die neue Chipkarte per Post. „Mit der eigenen Ausgabe von eTickets auf Chipkarten gehen wir weiter in Richtung Zukunft und Flexibilität für unsere zahlreichen treuen Stammkunden. Noch vor dem Jahresende wird die Umstellung beendet sein. Bereits abgeschlossen ist die Ausgabe der rund zweitausend vom Amt für Bildung der Stadt Gera bestellten Schülerkarten“, erläutert der Vertriebsleiter der GVB Kurt Löschner.